Mittwoch, 18. Juli 2012

BEWERTUNG DER DDR

Die Bewertung der DDR in der Bevölkerung wird sehr oft daran festgemacht, was man sich wo leisten konnte und welche Sicherheiten man hatte.
Das ist aber eine ökonomische, höchstens noch eine sozioökonomische Wertung.

So wichtig die Ökonomie ist, hier geht es auch um Ideologie.

In einem Land darf der Kommunismus dann und nur dann herrschen, wenn eine Kommunistische Partei von der Bevölkerung gewählt wird. Sonst also nicht. Und im Gebiet des ehemaligen Ostblocks war dem nicht so.

Dass die DDR auch sogenannte positive Seiten hat, will ich nicht abstreiten. Das lang stand unter starkem Konkurrenzdruck und war gleichzeitig straff regiert. Trotz der wirtschaftlichen Schwäche ist es also nicht so, dass nichts funktionierte. Der Sicherheitsapparat - nach innen und nach aussen - funktionierte sehr gut.
Ebenso war das Schulsystem sehr intensiv in puncto Naturwissenschaften und Sport und es war sehr berufsorientiert. Die Schüler lernten auch das Ergreifen von Initiative in Zeltlagern und es gab ein gutes bzw. dichtes Theaterwesen.
Gleichzeitig war die Frauenerwerbsquote hoch.

Trotzdem kann man es nicht hinnehmen, dass Menschen permanent gegen ihren Willen marxistisch indoktriniert wurden. Man kann auch nicht hinnehmen, dass Menschen, die nur das eigene Land verlassen wollten, erschossen werden konnten. Man hätte sie zumindest ins neutrale Ausland ausreisen lassen können.

Ausserdem besteht ein grosses Problem in dem staatlich verordneten Antifaschismus. Die DDR hat im Kalten Krieg ständig gegen die Bundesrepublik gehetzt, indem sie ihr einen laxen Umgang mit Altnazis vorwarf. Dieser Vorwurf ist nicht einmal falsch, nur stellt sich dann die Frage, ob in der DDR alle Bürger nach '45 geboren wurden (die DDR wurde '49 gegründet).

Die NSDAP feierte einen ihrer frühen Durchbrüche in Weimar. Aber das liegt nicht am Rhein.
Und Honecker verlieh dem Technikgenie Manfred von Ardenne Orden, obwohl dieser schon unter den Nazis Technikgenie war.




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