Samstag, 24. August 2013

ATHEISMUS UND RELIGIONSKRITIK

Die Konsequenz aus unseren Abhandlungen über Materialismus und Idealismus ist eine atheistische Weltbetrachtung.

Religion ist eine jahrtausendelange Lüge. Sie ist ein falsches Bewusstsein, dass Menschen lange Zeit beeinflusst hat. Auch die Entscheidungseliten waren von diesem falschen Bewusstsein betroffen.

Viele Menschen tun tief ergriffen, wenn sie von religiösen Themen reden. Aber es ist rein analytisch betrachtet nichts dahinter.
Die meisten Menschen sind deshalb Christ, weil das Gebiet, in dem sie leben, irgendwann einmal erobert und/oder missioniert wurde. Wäre es heidnisch geblieben, wären sie heute Heiden.
Beim Islam oder anderen Religionen verhält es sich ähnlich.
Die Argumentation, irgendein erleuchteter Heilsbringer habe von sich aus die Wahrheit gesagt, ist unsinnig. Ebenso könnte man in einer Matheklausur einfach irgendeine Lösungsmenge angeben und sagen, Gott habe einen auf direktem Leben erleuchtet. Nur was bei einer Klausur zu Gelächter oder Ärger führen kann, wird bei einer Weltreligion von Millionen Menschen geglaubt.

Dass religiöse Menschen selber nicht wirklich fest an ihre Religion glauben, sieht man daran, dass die Regierungen auch in Gebieten mit eschatologischen Religionen in die Zukunft planen. Beispielsweise ist die Landesregierung im katholischen Bayern stolz darauf, dass sie einen guten Verkehrswegeplan für die Zukunft erstellt hat.
Wieso eigentlich? Wenn die Welt sowieso bald untergeht - was Katholiken ja glauben müssen - dann benötigt man auch keinen Verkehrswegeplan!


Modern könnte man auch von einer Fantasywelt im Kopf sprechen. Und dieser Punkt führt auch zur Erläuterung der Frage, ob Religion, obwohl sie falsches Bewusstsein darstellt, auch gute Seiten haben kann.

Welche positiven Nebeneffekte kann Religion als falsches Bewusstsein haben?

- moralische Verbesserungen:
Es wird gerne behauptet, dass Religion den Menschen moralischer mache. Religionsgemeinschaften benutzen das gerne als Legitimation. Da muss man aber aufpassen. Denn in Gefängnissen kann man nicht sagen, dass die Anzahl der atheistischen Gefangenen in Relation zu ihrem Bevölkerungsanteil überhöht ist. Häufig ist es umgekehrt.
Religion kann aber trotzdem im Einzelfall disziplinierend wirken. Man kann das aber auch so interpretieren, dass die Menschen für die Eliten zu willfährigen Untertanen gemacht werden.
Besonders die in den USA höher ausgeprägte Arbeitsmoral als in Europa wird darauf zurückgeführt.

- Identitätsverstärkung:
Religion wird gerne zur Identitätsstärkung benutzt. Diesen Zweck erfüllt sie auch oft.
Der Nachteil in diesem Fall ist aber, dass man meistens das eigene Kollektiv auf Kosten der Nachbarkollektive stärkt und in der Folge Feindbilder aufbaut. Die Harmonie in der Gruppe geht also zu Lasten der Nachbargruppen.

-  Traditionsbewahrung:
Die Bewahrung von Tradition, die in religiösen Gemeinschaften selber sehr stark ist, kann auch ein Wert an sich darstellen. Es gibt aber auch Fälle, in denen sich Tradition als Last darstellt oder sogar alte Konflikte über Jahrhunderte konserviert.
In Europa stellt sich die katholische Kirche gerne als Bewahrerin der europäischen Tradition dar. Das mag bedingt stimmen, nur ist die Kirche
Man muss auch sehen, dass unsere moderne Zeit sehr volatil ist. Traditionswahrende Gruppen können da stabilisierend wirken.

- Ästhetik:
Aus meiner Sicht ist der Wert von Religion eher ästhetischer Natur. Hier besteht der einzige wirkliche Wert von Religion. Der Kirchenschmuck wie z. B. Holzschnitzereien kann sehr schön sein. Ebenso kann die Atmosphäre eines Klosters beruhigend wirken.

- weitere Vorteile sind Netzwerkbildung, musikalisch-künstlerische Ausbildung oder Altsprachenstudium.


Man muss aber vorsichtig sein, dass man durch die Anerkennung einiger Vorteile der Religion nicht diese in ihrer Gänze rehabiltiert. Die Religion bleibt in ihren Kernaussagen falsch.
Man kann sich aber vielmehr die Frage stellen, ob die oben genannten Funktionen von Religion anderweitig wahrgenommen werden können. Ein grober Ansatz wären Philosophenschulen, wie sie in der Antike existierten. So eine Struktur kann man nicht so mir nichts dir nichts aufbauen, aber sie wären ein guter Ansatz auf dem Weg, die Religionsgemeinschaften zu ersetzen.




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