Donnerstag, 2. Januar 2014

BILDUNG UND SCHULE: EIN NACHRUF!

Viele Menschen gehen in die Schule. In modernen Ländern besteht Schulpflicht.

Viele Menschen stellen sich aber nicht die Grundfrage: Wieso gehe ich in die Schule?

Es sind mehrere Möglichkeiten denkbar:


1. Verwaltungsakt:

Ich gehe einfach in die Schule, weil ich es muss, weil es eine Schulpflicht gibt.
Konkreter kann man sagen, weil der Staat es von mir verlangt. Das wird dann in den Akten festgehalten.


2. Vorstufe zum Berufsleben:

Daneben verlangen auch künftige Arbeitgeber den Nachweis eines Schulabschlusses.
Diese utilitaristische Motivation ist durchaus legitim.

Sie ist nicht identisch mit der Motivation, aus staatlicher Pflichterfüllung zu lernen. Denn das, was in der Schule gelehrt wird, ist meistens beruflich kaum anwendbar. Allerdings sind angemessene trotzdem in den meisten Fällen eine Voraussetzung, um in das Berufsleben vorzudringen.

Die Schule wird dann als Lebensstufe gesehen, nach der etwas anderes notwendig folgt, nicht als Selbstzweck, wie es viele Lehrer sehen.


3.  Willen der Lehrer befriedigen:

Diese Option ist verwandt mit der Verwaltungs-Option. Ich kann in die Schule gehen und lernen, weil der Lehrer es von mir verlangt. Der Lehrer ist zwar auch ein Vollstrecker des staatlichen Willens, aber er hat auch eigene Ideen und eigene Interessen, die sich mit den staatlichen nicht ganz decken müssen.
Er verfügt über Sanktionsmöglichkeiten.


4. Eigenen Wissensdurst befriedigen.

Wenn man nicht (nur) für den Staat oder die Lehrer lernen will, kann man auch für sich lernen.
Eigentlich ist das die emanzipierteste Art zu lernen.
Ganz ohne offizielle Taktung und ohne offiziell bescheinigte Prüfungsleistung klappt die Schule aber meistens nicht. Trotzdem ermöglicht gerade das Internet, z. B. über Homepage seine eigene "Bildungsfestung" aufzubauen.

Entsprechend dieser Motivationen kann man die Schule unterschiedlich bewerten.

Aus unserer Sicht muss die Schule viel mehr Rücksicht auf die Nach-Schulzeit und damit auf die Berufswelt legen. Das ist nicht damit zu verwechseln, dass man vor der Wirtschaftslobby kriecht.
Die Schule muss offiziell materiellen Interessen dienen und dazu stehen, allerdings den materiellen Interessen der Allgemeinheit.
Es ist geradezu gefährlich, wenn sich pseudoprogressive Lehrer (z. B. als Ergebnis der grünen Bewegung) hinstellen und verkünden, dass sie dem "Diktat der Ökonomie" trotzen wollen und ihren Schülern die Vermittlung einer berufsorientierten Bildung verweigern, während sie selber finanziell abgesichert sind.

Ein wichtiger Punkt in der Schule ist auch die Leistungsdiskussion.
In der Pädagogischen Diskussion wird häufig erörtert, ob Leistung wichtig ist. Sicher ist das nicht unentscheidend. ABER der entscheidende Punkt ist doch, dass die Leistungsanforderungen gleich verteilt werden.
Bei der herkömmlichen Schule ist es so, dass Erwachsene die Leistungen von Kindern bewerten. Das geschieht meist numerisch. So kann man es sich sehr einfach machen.
Viel interessanter wäre es, wenn man einmal Lehrer und Eltern einige Schulprüfungen schreiben liesse. Aus langjähriger Nachhilfeerfahrung kann man sagen, dass sich für Jugendliche daraus eine sehr schnelle Desillusionierung ergäbe!



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