Sonntag, 24. August 2014

KRITIK DER ARBEIT

Es wurden schon viele Kritiken der Arbeit geschrieben. Die haben sicher einiges für sich, wenn sie Gefahren, Manipulationen und Irregularitäten des Arbeitslebens darstellen, aber sie kranken an einem Punkt: Arbeit ist bis jetzt nötig. Sie ist das nicht in jeder Hinsicht, aber wir brauchen die Produktion von Waren und Dienstleistungen. Ob das ein in Stein gemeißeltes Gesetz ist, sei dahingestellt, aber zunächst ist es so. Es kann durchaus so sein, dass wir einmal Arbeitsroboter herstellen können, die unsere Arbeit komplett ersetzen. Es kann auch sein, daß wir einmal so viele Güter hergestellt haben, dass die Arbeit langsam "ausdünnt".

Ein Hauptproblem der Arbeit ihre Unfreiwilligkeit, weitere Probleme die Gesundheitsgefährdung oder Entfremdungserscheinungen.
Es ist hier nicht das Ziel, Arbeit generell als falsch darzustellen.

Arbeit kann folgende Probleme haben:
- Hierarchie jenseits der Notwendigkeit hierarchischer Organisation
  (z. B. Willkür)
- Gesundheitsgefährdung (z. B. durch herabfallende Gegenstände, Gifte)
- geistige Belastung durch Monotonie, Zeitdruck und Entfremdung
- die oft erwähnte entfremdende Wirkung der Arbeit ist vielfältig:
  * man arbeitet für andere
  * man arbeitet zu arbeitsteilig
  -> dadurch wird der Sinn der Arbeit in Frage gestellt


Lösung der Probleme:
- Über-Hierarchie kann man durch Gesetze und Einsicht eindämmen,
  aber schwer ganz beseitigen
- Gesundheitsgefährdung kann man durch Regulierung einschränken
- geistige Belastungen kann man zwar abfedern, aber nie ganz beseitigen
- dasselbe gilt für die Entfremdung, die z. T. mit den anderen Punktne verwoben ist:
  solange das Wirtschaftssystem darauf aus ist, Produktivität und Gewinn zu erhöhen,
  kann man nicht davon ausgehen, dass Entfremdungsprobleme aufgehoben wer den können

Ein Hauptproblem der Arbeit (s. o.) scheint aber die Unfreiwilligkeit zu sein. Denn nur, wenn man arbeiten MUSS, muss man sich den Risiken der Arbeit aussetzen. Das bedeutet nicht, dass man gegen die Arbeit eingestellt sein soll.
Es bedeutet aber, dass man als Arbeitnehmer in eine Position versetzt werden sollte, aus der man so lange Aufschub erzwingen kann, bis die Arbeitsbedingungen akzeptabel sind.
Es ist aber schwer, so einen Zustand herzustellen. Wenn man in eine reiche Familie geboren ist, hat man diesen Zustand von alleine. Aber wenn man das nicht ist, müsste man auf Konzepte wie das bedingungslose Grundeinkommen zurückgreifen. Und das ist gesellschaftlich umstritten und schwer umsetzbar.  




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